Prinzip
Das Schlamm- Wassergemisch wird mit einem hydraulisch betätigten Tauchstutzen, der mit einer
Fräss-Saugvorrichtung versehen ist, von einer Spezialpumpe von der Entnahmestelle gefördert und
über eine schwimmfähige Transportleitung einer Aufbereitungsanlage zugeführt. Diese scheidet
zuerst das Grobgut (Äste, Steine, Flaschen, etc) vom Sand und der Feinsedimente. Dannach gelangt
der Schalmm über weitere Leitungen zum Eindicker und von dort in die Schlamm-Entwässerungsanlage
Verfahren
Die Saugvorrichtung ist auf einem Schwimmbagger montiert. (Siehe Abbildung).
In einem Schneid-, Saug- und Spühlverfahren wird in mehreren Abstreichphasen auf dem Grund des
Gewässers die Schlammschicht gelockert und abgesaugt. Dies hat den Vorteil, dass dabei der natürlich
gewachsenen Grund nicht verletzt wird. Ermöglicht wird dies durch eine Feineinstell-Hydraulik.
Die Schlammentnahme, welche keine Wassertrübung bewirkt, da unmittelbar abgesaugt wird, kann über
ein Computerprogramm an Deck des Schwimmbaggers angezeigt werden. Dies bedingt jedoch die vorherige
Aufnahme der Gewässer-Grund-Topographie sowie der Schlamm / Sedimentmächtigkeit mittels
Echolotvermessungen.
Der Computer zeigt dem Baggerführer an ob er noch die Schlammschicht abträgt, sich der
gewachsenen Sedimente annähert oder bereits vom gewachsenen Gewässergrund abträgt.
Der Schwimmbagger ist mit einer hydraulisch betätigten Vortriebsvorrichtung ausgestattet und
kann damit auf dem Gewässer sehr genau bewegt werden, womit die Durchführung eines methodischen
Absaugvorgangs möglich ist. Die genaue Positionierung bei grösseren Seeflächen erfolgt mittels
Differential-GPS.
Saugbagger Bereich / Dimensionen
Vorteile und Nachteile des Verfahrens
Gegenüber konventionellen Baggerungs-Methoden, wie mit Löffel, oder "Draglinen" oder gar
einem Saugverfahren mit Einlauf auf ein Spülfeld, bietet das Verfahren folgende Vorteile.
- Der Wasserspiegel muss nicht gesenkt werden um die Sedimente zu entfernen.
- Durch Verlängerungen können auch grössere Tiefen erreicht werden.
- Ein Abfischen ist unnötig, eine Beeinträchtigung der Wasserfauna findet nicht statt.
- Der Absaugvorgang im Bereich des Fräskopfes verhindert eine Trübung.
- Fräsen und Saugen ist sehr effizient,
- weil die Baggerarmbewegungen zum Entleeren des Löffes dahinfällt,
- und darum ein sehr gleichmässig geführter Abfräsvorgang stattfinden kann.
- Das Verfahren erlaubt einen Abtrag an schwer zugänglichen Stellen.
- Dank den Echolot-Vermessung können erstmals Prioritäten schon in der Planung gesetzt werden.
- Dank der Unterwasser-Topographie-Karten plant und baggert man nicht mehr im Trüben.
- Spülfelder für den Schlamm braucht es keine mehr denn dieser geht entwässer in die Mulden.
- Abschrankungen zu diesen gefährlichen Spülfeldern fallen also weg.
- Zufahrtswege, sogenannte Baupisten zu Spülfeldern fallen also weg.
- Die Volumen der zu entsorgenden Massen wird erheblich reduziert.
- Es senken sich daher Transport- und Deponiekosten.
- Das gebaggerte Gut, Sand, entwässerter Schlamm, Unrat kann offen abtransportiert werden.
- ohne Verschmutzung der Strassen, und
- ohne Spezial-LKW's
- Schlamm und Sandfraktion sind von jedem Unrat, mitunter gefährlicher Art, befreit. Dies ist
besonders wichtig wenn das Material einer Wiederverwertung zugeführ werden soll.
- Deponiestandorte können daher in unmittelbarer Nähe zur Baustelle gewählt werden und
sind danach gefahrlos begehbar.
- Die Sandfraktinen können für Bauvorhaben verwendet werden.
- Gelegentlich werden auch archäologische Funde zu Tage gefördert.
- Es entstehen keine Geruchsemmissione.
- Die Lärmemmissionen sind unbedeutend.
- Die Stromaggregate sind schallisoliert, nach neustem Stand der Technik aufgebaut.